HITec im Forschungsmagazin der Leibniz Universität Hannover

Präzisionsexperimente auf Quantenniveau: Die Labore im neu erbauten Hannover Institute of Technology (HITec) zeichnen sich durch eine extrem gute Vibrations- und Temperaturstabilität aus und bieten so beste Forschungsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Das neue Unimagazin widmet sich dem im Juli 2018 eröffneten Spezialbau und präsentiert die ganze Bandbreite der Forschungsthemen - kompakt gebündelt in einem Heft.

So beherbergt das HITec drei Großgeräte, die in ihrer Kombination weltweit einmalig sind: Von außen sichtbar ist das wohl auffälligste Merkmal der sogenannte Einstein-Elevator - ein Fallturm der neuen Generation, in dem Experimente mit hoher Wiederholrate unter Bedingungen der Schwerelosigkeit durchgeführt werden können. Eine weitere Besonderheit stellt eine Faserziehanlage dar, die die Entwicklung und Herstellung von Glasfasern beispielsweise für weltraumtaugliche Anwendungen ermöglicht. Das dritte Großgerät ist eine sogenannte Atomfontäne, der VLBAI - Very Long Baseline Atom Interferometry, mit dessen Hilfe hochpräzise Messtechnologien auf Basis von Materiewellen erforscht, getestet und entwickelt werden.

In den neuen Laboren können bis zu 120 Forschende aus den Bereichen Geodäsie, Physik und Ingenieurswissenschaften aus drei Forschungsrichtungen unter einem Dach arbeiten:

  • Quantentechnologien: Erforschung grundlegender quantenphysikalischer Phänomene und deren Manipulation
  • Optische Technologien: Die durch neuartige Quantentechnologien ermöglichte Entwicklung geeigneter Sensorkonzepte und Technologieplattformen
  • Entwicklung und Einsatz von Quantensensoren: Erprobung und Fertigung neuartiger Quantensensoren zum Einsatz im Labor, in terrestrischen Kampagnen und in Weltraummissionen

Alle drei Forschungsgebiete fügen sich eng in die Kernthemen der beiden von Bund und Länder geförderten Exzellenzcluster der Leibniz Universität ein: QuantumFrontiers (Grundlagenforschung mit Licht und Materie an der Quantengrenze) und PhoenixD (interdisziplinäre Verschmelzung von Photonik, Optik und Ingenieurwesen).

Das neue Unimagazin bietet einen Einblick in die Entstehung des HITec und seine spannenden Forschungsfelder: Einleitend beschreibt der Geschäftsführer den Entstehungsprozess und den Bau des HITec, anschließend stehen die drei genannten Großgeräte im Mittelpunkt. Wie sich Geodäsie und Quantenphysik miteinander verbinden und so die Entwicklung von Multi-Sensor-Systemen (MSS) vorantreiben, ist ein weiteres Thema im Heft. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten zudem darüber, wie vom Weltraum aus das Erdschwerefeld vermessen werden kann. Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs "Relativistische Geodäsie und Gravimetrie" erläutern, wie neue Beobachtungsverfahren und Instrumente für geodätische Anwendungen in den HITec-Laboren entwickelt werden, um die Massenvariationen der Erde zu beobachten. Des Weiteren zeigen die Forschenden optische Uhren in der Anwendung und erläutern, wie verschränkte Atome Präzisionsmessungen verbessern können. Abschließend werden eine Forschungslinie der Wissenschaftsallianz Braunschweig - Hannover sowie der Sonderforschungsbereich 1227 DQ-mat vorgestellt.

Für weitere Informationen steht Ihnen Monika Wegener vom Alumnibüro der Leibniz Universität Hannover unter Telefon +49 511 762 2516 oder per E-Mail unter monika.wegener@zuv.uni-hannover.de gern zur Verfügung. Hier können Sie das Heft auch bestellen. Sie finden die Beiträge auch online unter http://www.uni-hannover.de/de/universitaet/veroeffentlichungen/unimagazin/

Quelle: Presseinformation vom 12.12.2018 der Leibniz Universität Hannover